Was ist Endometriose?

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die mit extremen Schmerzen und massiven Auswirkungen auf viele Lebensbereiche einhergehen kann. Bei der Endometriose wächst Gewebe, welches der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter. Dieses Gewebe siedelt sich bspw. an den Eierstöcken, im Bauch- und Beckenraum, am Darm oder Bauchfell an, kann aber prinzipiell an jeder Stelle des Körpers wachsen. Man spricht bei dem Gewebe von sogenannten „Endometrioseherden“, die zwar als gutartig eingestuft werden, allerdings bleibende Schäden an Organen verursachen können.

Nicht selten führen die Wucherungen der Endometrioseherde zur Unfruchtbarkeit der betroffenen Person, oft vermindert die Erkrankung zumindest die Lebensqualität erheblich. Schätzungsweise sind zwischen 8 und 15 Prozent aller Mädchen* und Frauen* betroffen – das sind in Deutschland ca. 2 Millionen Menschen. Dazu kommen jährlich bis zu 40.000 registrierte Neuerkrankungen allein in Deutschland. [1]

Darstellung von Endometrioseherden
Orte möglicher Endometrioseherde / 
Grafik: www.endometriose-vereinigung.de

Symptome der Endometriose

Endometriose äußert sich sehr unterschiedlich, daher wird sie auch als „Chamäleon der Gynäkologie“ bezeichnet. Manche Betroffene haben gar keine Beschwerden und auch keinen Behandlungsbedarf. Viele Betroffene leiden allerdings unter chronischen Schmerzen und vielen weiteren Symptomen.

Die häufigsten Symptome der Endometriose sind die Folgenden:

  • starke, oft krampfartige Schmerzen vor und während der Menstruation

  • wiederkehrende Schmerzen im Unterbauch, besonders in der zweiten Hälfte des Monatszyklus

  • Zwischenblutungen und eine sehr starke Menstruation

  • Schmerzen im Bauch und Rücken

  • Schmerzen bei der vaginalen Penetration oder danach

  • Schmerzen bei gynäkologischen Untersuchungen

  • Schmerzen beim Stuhlgang und/oder Urinieren

  • zyklische Blutungen aus Darm und/oder Blase

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Blähungen, Durchfall, Verstopfung

  • unerfüllter Kinderwunsch [2]

Frau mit Endometriose hat Schmerzen
Unterleibskrämpfe sind bei Endometriose häufig 

Was ist eigentlich Fatigue?

Fatigue ist ein körperlicher, geistiger und seelischer Erschöpfungszustand und eine häufige Begleiterscheinung bei Endometriose. Dieser Zustand kann auch bei anderen Erkrankungen auftreten, wie z. B. bei Multipler Sklerose, Rheuma oder während einer Chemotherapie.

Fatigue

  • tritt unabhängig von Belastungen auf.

  • wird durch Ruhe- und Schlafphasen oft nicht verbessert.

  • schränkt die Betroffenen stark im Alltag ein:

    • Arbeitspensum und berufliche Tätigkeit müssen an ihre Belastbarkeit angepasst werden.

    • Betroffene können aufgrund der Erschöpfung oft nicht wie gewünscht an Freizeitaktivitäten und Verabredungen teilnehmen. [3]

Weitere Symptome die mit der Endometriose einhergehen können sind:

  • Müdigkeit, Erschöpfung und Fatigue [siehe Infokasten]

  • vermehrtes Auftreten von Allergien und anderen Autoimmunerkrankungen

  • erhöhte Infektanfälligkeit während der Menstruation [2]

Meist treten die Krankheitssymptome einer Endometriose bereits in der Pubertät mit der ersten Menstruation auf und können bis zu den Wechseljahren und auch darüber hinaus bestehen bleiben.

  1. Robert-Koch-Institut (Hrsg.) (2020). Gesundheitsberichterstattung des Bundes – Gemeinsam getragen von RKI und Destatis. Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland. Berlin. 74–76.

  2. Was ist Endometriose? (Stand: 14.11.23) / https://www.endometriose-vereinigung.de/was-ist-endometriose/.

  3. Was ist Fatigue? (Stand 08.03.24) / https://deutsche-fatigue-gesellschaft.de/fatigue/was-ist-fatigue/.

Referenzen